Am 02. Februar 2025 wird Maria Lichtmess, das Fest zur Darstellung des Herrn im Tempel, 40 Tage nach Weihnachten gefeiert. An diesem Tag vereinen sich biblische und weltliche Traditionen. Die meisten Bräuche und Bedeutungen von Maria Lichtmess sind aber im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. In vielen Gegenden Deutschlands ist Maria Lichtmess der Tag, an dem der Weihnachtsschmuck wieder aus den Kirchen und Häusern entfernt wird. Generell wurden an Maria Lichtmess alle Kerzen geweiht, die im Verlaufe eines Kirchenjahres gebraucht werden. Dieser Akt wurde mit einer Lichterprozession gefeiert.
Auch Privatleute brachten früher zu Maria Lichtmess ihre Kerzen in die Kirche, um sie segnen zu lassen. Diese besonderen Kerzen sollten göttlichen Segen in die Häuser bringen, wo sie meist zum Beten in dunklen Morgen- oder Abendstunden oder zur Krankenwache entzündet wurden. Besonders im Südwesten Deutschlands werden an Maria Lichtmess die traditionsreichen Kreppchen bzw. Crêpes verzehrt. In Sachsen wird zu Maria Lichtmess eine Lichtmess-Vesper organisiert. Der einzige bunte Kostümlauf zu Maria Lichtmess findet in Deutschland jährlich am ersten Februarsonntag im Leunaer Stadtteil Spergau in Sachsen-Anhalt statt.
Auch im Bauernjahr hatte früher der für das Wetter relevante Lostag Maria Lichtmess eine große Bedeutung, denn die neue Aussaat begann zu diesem Datum. Es gilt unter anderem folgende Bauernregel: "Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee". Für die Diener und Hausangestellten endete an dem Tag auch traditionell das Arbeitsverhältnis bei ihren Herren. Die Knechte und Mägde hatten Gelegenheit Verwandte zu besuchen und feierten gemeinsam. Sie bekamen ihren Restlohn und hatten die Gelegenheit, mit all ihrem Besitz und ihrem Kleinvieh umzuziehen und sich zum Beispiel einem neuen Herrn anzuschließen. Daraus sind noch heute bestehende Lichtmessmärkte entstanden, an denen Handel getrieben wird und Kleintiere verkauft werden.
Kirchlich hat das Fest zur Darstellung des Herrn im Tempel zwei Hintergründe: Maria begab sich 40 Tage nach der Geburt ihres Sohnes Jesus zum Tempel in Jerusalem, um sich zu reinigen. Nach alter Tradition gehörten alle erstgeborenen Söhne Gott und sie mussten von den Eltern im Tempel mit einem Opfer freigekauft werden. Der Greis Simeon, dessen Gedenktag stets einen Tag nach Maria Lichtmess stattfindet, erkannte in Jesus den Heiland und pries ihn. Auch die alte Prophetin Hanna verbreitete seit diesem Tag der Darstellung des Herrn die Anwesenheit des Messias auf der Erde. Als Weihnachten noch am Dreikönigstag gefeiert wurde, fiel Maria Lichtmess auf den 14. Februar - den heutigen Valentinstag.
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