Sankt-Nimmerleins-Tag

Der Sankt-Nimmerleinstag findet niemals statt! Bei dem Tag handelt es sich um einen fiktiven Tag, mit dem umgangssprachlich zum Ausdruck gebracht werden soll, dass etwas niemals stattfinden wird. Der Heiligenname Sankt Nimmerlein ist ebenso fiktiv wie der Tag, der teils auch St. Nimmers oder Nimmermehrstag genannt wird. Im Englischen ist die Redewendung "when pigs fly", also "wenn Schweine fliegen können", gleichbedeutend. Spaßeshalber wird als konkretes Datum des Sankt-Nimmerleinstags manchmal der 30. Februar oder die 54. Kalenderwoche des Jahres benannt.

Für St. Nimmerlein ist beispielsweise diese Aussage möglich: "Am Sankt-Nimmerleinstag werde ich eine Weltreise machen!" Es soll damit also ausgedrückt werden, dass es keinen Termin gibt, an dem jemals eine Weltreise gemacht wird und diese damit niemals stattfinden wird. Gerne wird die Redensart auch verwendet um darauf hinzuweisen, dass jemand ein besonders teures Geschenk oder viel Geld erst zu St. Nimmerlein und damit nie erhalten wird. Auch unangenehme Tätigkeiten oder Erledigungen wie beispielsweise die Hausarbeit, die Steuererklärung oder das Lernen für Prüfungen werden gerne auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben.

Die Redensart des St.-Nimmerleinstags hat ihren Ursprung wohl im frühen Mittelalter. Zu dieser Zeit wurden Termine in Urkunden mit dem Namenstag des katholischen Heiligen benannt. Statt eines konkreten Datums wurde also beispielsweise "Wolfgangstag" geschrieben. In diesem Zuge ist wahrscheinlich auch Sankt Nimmerlein entstanden, wobei "nimmer" Mittelhochdeutsch ist und "zu keiner Zeit" oder "niemals" bedeutet. Mit der Datumsangabe Sankt-Nimmerleinstag wurde somit ausgedrückt, dass es niemals dazu kommen wird und somit kein konkretes Datum existiert oder erfüllt werden muss. Generell ist zu empfehlen, nicht zu viele Dinge auf Sankt Nimmerlein zu vertagen und stattdessen mit folgender Redensart entgegenzusteuern: "Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen".